Unser Jugendhaus und Vereinsheim

Heutige Südwestansicht
Alte Südansicht bis 1936
Alte Westansicht bis 1936

Hausgeschichte


Das Haus  wurde 1850 als Volksschule durch die Gemeinde Heimbach errichtet. Damit gilt es eines der ältesten Häuser in Heimbach an der Nahe. Nur die hohen Räume im 1. Obergeschoss erinnern heute noch an die ehemalige Schule. Im Obergeschoß befanden sich die Schulräume und im Erdgeschoß eine Lehrerwohnung.  Das gesamte Gebäude wurde auf Fels gegründet und mit einem Außenmauerwerk aus Bruchsteinen mit Kalkmörtel erstellt. Im Keller befindet sich eine Gewölbedecke aus Bruchsteinen. Das Kellermauerwerk ist 80 cm stark und hat keine horizontale Isolierung. Das Mauerwerk im Erdgeschoß ist 60 cm und im Obergeschoss 50 cm dick. Erd- und Obergeschoßdecke sind aus Holzbalken mit Lehmausfachung. Die Zwischenwände wurden als Holzständerwände mit 11,5 cm Schwemmsteinmauerwerk (Tuffstein) errichtet. Das Gebäude hat einen zweizügigen Kamin. Das Gebäude wurde früher mit Einzelöfen beheizt. Als Brennstoff diente Holz und Kohle.

In den 1920iger Jahren wurde das Gebäude von Friedrich Ludwig Müller genannt  „Luipatt“ von der Gemeinde erworben. Friedrich Ludwig Müller war der Onkel von Ella Gierden geb. Müller und somit der Großonkel von Karlheinz Gierden.

Seit 1930 wurde das Haus von den Eheleuten Ella und Peter Gierden (Eltern von Karlheinz Gierden) bewohnt. Die Eltern von Karlheinz, Hauptlehrer Peter Gierden und Ehefrau Agnes Ella Gierden geborene Müller (Nichte von „Luipatt“) benutzten das Gebäude nach ihrer Eheschließung am 23. April 1930 erstmals als Privathaus.
Im Jahr 1936 erfolgte die erste größere Umbaumaßnahme durch den damaligen Eigentümer. Das Satteldach (First Richtung parallel zur Hauptstraße) wurde durch ein Walmdach ersetzt. Der West- und Ostgiebel wurden im Zuge dieser Baumaßnahme abgerissen. Die drei bogenförmigen Fenster im Westgiebel verschwanden. Die 8 Fenster an der Westfront wurden durch vier große ersetzt zusammengefasst. D.h. es wurden jeweils zwei schmale durch ein größeres Fenster ersetzt. Die Veränderung der Südfront (Straßenansicht) entfiel im Jahr 1936 wohl aus Kostengründen. Die Obergeschossdecke in den hohen Zimmern wurde erneuert. Ebenso die beiden Holztreppen im Treppenhaus. Die auf dem Walmdach entstandenen  Gauben wurden mit Zinkblech eingedeckt.

Am 27. November 1943 wurde das Haus im Zuge einer Schenkung von den Eheleuten Karoline und Friedrich Ludwig Müller (das Ehepaar Müller blieb kinderlos) auf die Eheleute Gierden übertragen.

Am 12.08.1953 verstarb Friedrich Ludwig Müller. Im Zuge der Testamentsvollstreckung  erbten die Eheleute Gierden weitere Grundstücke an der Hauptstraße im Distrikt   „Im Bruch“.

Im Jahre 1953/54 wurden die Umbaumaßnahmen, die im Jahr 1936 aus  finanziellen Gründen nicht durchgeführt werden konnten. unter Regie der neuen Eigentümer, der Eheleute Ella und Peter Gierden, wieder aufgenommen. Auch an der Südfront wurden die 8 kleinen zu vier großen zusammengefasst. Es wurde eine neue höhere Haustür eingebaut. An der Ostseite wurde ein Balkon angebaut und eine Balkontür eingebaut. Zwischen Erd- und Obergeschoss wurde im Treppenraum ein WC und im Obergeschoß ein Bad eingebaut. Im Dachgeschoss entstanden weitere Wohnräume. Das Treppengeländer wurde erneuert. Die Zimmertüren wurden erneuert. Alle Türen wurden durch die Schreinerei Bauerfeld geliefert. Im Erdgeschoss wurde Buchenholzparkett 23 mm auf Rahmenhölzer 6/8 in Brasche auf der Gewölbedecke verlegt. Die Elektroinstallation wurde komplett erneuert. Eine Speisekammer mit Gefächer wurde eingebaut. Die erste Zentralheizung wurde installiert.        

1995 erfolgt die Übernahme des Hauses durch Dr. Karlheinz Gierden im Zuge einer Erbauseinandersetzung mit seinen beiden Schwestern. Danach begann er das Haus grundlegend zu renovieren und zu modernisieren. Unter anderem wurde folgende  Maßnahmen umgesetzt:

  • Böden, Decken, Treppenhaus und Wände wurden restauriert
  • wärmeisolierte Fenster wurden eingebaut
  • eine Außendämmung aufgebracht
  • ein moderner Brennwertkessel wurde installiert
  • im Erdgeschoss eine Einliegerwohnung eingerichtet

Am 23.05.2000 wurde das Haus dann durch Karlheinz Gierden im Beisein seiner Verwandtschaft und Freunde feierlich eingeweiht und eingesegnet.

Im Jahr 2019 übertrug Karlheinz Gierden sein Elternhaus an den Verein zur Förderung der Jugend- und Kinderfreizeit Heimbach/Nahe e.V.

Im Jahr 2022 wurde fast das gesamte Erdgeschoss durch einen Wasserschaden zerstört. Nach Abschluss der Kellersanierung laufen seit Herbst 2023 die Renovierungsarbeiten im Flur und in zwei Aufenthaltsräumen im Erdgeschoss. Diese sollen im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.

Heimbach, Januar 2024